Ein ruhiger Fluss schlängelt sich durch ein Kiesbett, flankiert von üppigem Grün und Bergen im Hintergrund. Sonnenlicht spiegelt sich im Wasser, und Äste rahmen das obere Bild.

LIFE
WeNatureEnns

Das Projekt „Blau Grüner Korridor Enns“
Mehr Lebensraum für die Enns

Die Enns ist heute ein kanalisierter Fluss, dessen Ufer zu mehr als 95 % mit Steinschüttungen befestigt sind. Weitere hydromorphologische Defizite sind unter anderem das Fehlen von Schotterbänken und  Flachwasserbereichen  sowie von Feinsedimentbänken.

Dennoch beherbergt das steirische Ennseinzugsgebiet zahlreiche Lebensräume für gefährdete und seltene Tier- und Pflanzenarten. Große Teile des Ennstals sind daher als europäische NATURA 2000-Gebiete ausgewiesen. Das Gesamtziel des „WENatureEnns-LIFE-Projekts” ist die Wiederherstellung eines etwa 20 km langen Flussabschnitts mit seinem Uferkorridor und seinen Ökosystemfunktionen, um die Bedingungen für geschützte Lebensräume und Arten zu verbessern.

Das Projekt

LIFE WeNatureEnns sieht die Schaffung von ca. 20 km eines naturnahen Flussauensystems entlang der Enns in der Steiermark (Österreich) zwischen der Mündung der Sölk und Stainach vor. Die Maßnahmen betreffen Arten und Lebensräume in den Natura 2000-Gebieten „Ennstal zwischen Liezen und Niederstuttern”, „Ennsaltarme bei Niederstuttern” und „Gersdorfer Altarm”.


Das Projekt verfolgt einen groß angelegten, ganzheitlichen Ansatz, bei dem alle Probleme im Projektgebiet angegangen werden, von der Kanalisierung des Flusses über die Absenkung des Grundwasserspiegels bis hin zur intensiven Landwirtschaft.

Bild: Aufweitung der Schladming

Ein Fluss fließt durch eine ländliche Landschaft, mit einer kleinen Insel mittendrin. Menschen spazieren auf dem Kiesbett, umgeben von üppigen Bäumen und traditionellen Häusern im Hintergrund.

Die folgenden Maßnahmen werden durchgeführt:

  • Bereitstellung von ca. 35 ha neuen, für die natürliche Entwicklung zur Verfügung stehenden und gesetzlich geschützten Uferbereichen
  • Beseitigung von Ufersicherungen zur Initiierung von Flussaufweitungen
  • Initiierung von auentypischen Lebensräumen mit Amphibienteichen, Wiesen, Hecken, Auwäldern und Reptilienlebensräumen in flussnahen Bereichen
  • Herstellung und Verbesserung der Verbindung zu Nebenflüssen
  • Wiederherstellung der Mündungen von Nebenflüssen
  • Einbringen von Totholz, großen Totholzteilen und künstlichen Stauanlagen
  • Umsetzung eines ökologisch orientierten Sedimentmanagements
  • Es werden Informationsveranstaltungen durchgeführt, um die örtlichen Landwirte zu ermutigen, eine ökologische Vegetationsbewirtschaftung einzuführen.

Bild: Aufweitung der Salzamündung

Blick auf einen Fluss mit sandigen und bewachsenen Inseln in der Mitte, umgeben von dichtem Wald. Die Strömung formt eine S-Kurve um die Inseln, während Bäume am Ufer teilweise ins Wasser ragen.